Auch wenn sich viele Länder Lateinamerikas formal demokratisiert haben, sind die Machtverhältnisse häufig gleich geblieben. Auch das Grundproblem der ungleichen Verteilung des wirtschaftlichen Reichtums zwischen Armen und Reichen bleibt bestehen.
Brot für die Welt unterstützt daher Partnerorganisationen, die als Teil ihrer jeweiligen Zivilgesellschaften zur Gestaltung eines Entwicklungsprozesses beitragen, der gerecht, inklusiv und nachhaltig ist. Die Partnerorganisationen tragen dazu bei, dass Bürgerbeteiligung, partizipative Entwicklungsplanung und Kontrolle des staatlichen Handelns nicht nur formal in Gesetzen verankert sind, sondern auch umgesetzt werden. Sie arbeiten so an der Entwicklung eines Rechtsstaates mit.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit von Brot für die Welt in Brasilien ist die Förderung von ländlicher Entwicklung: Vor allem junge Menschen ziehen in die größeren Städte und ins Ausland, weil sich das soziale Geflecht in Dorfgemeinschaften auflöst, die Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen mangelhaft sind und innovative Ansätze fehlen, um ein Leben auf dem Land attraktiv zu machen. Brot für die Welt unterstützt Partnerorganisationen dabei, der Bevölkerung in ländlichen Räumen Lebensperspektiven zu eröffnen.
Partner von Anfang an
Ein langjähriger Partner von Brot für die Welt in Brasilien, der sich genau in diesen zwei Bereichen engagiert, ist die Bauernorganisation CAPA. Diese wurde 1978 im Schoß der Evangelischen Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien gegründet. Sie setzt sich für die kleinbäuerliche Landwirtschaft und den ökologischen Landbau ein. CAPA ist in drei Bundesstaaten im Süden des Landes tätig. Mit ihren Fortbildungen erreicht die Organisation rund 17.000 Kleinbauern und –bäuerinnen. Von der erfolgreichen Lobbyarbeit der Organisation profitieren rund 430.000 Menschen, die durch Schulspeisungen und andere staatlich geförderte Programme mit gesunden Lebensmitteln versorgt werden.
Rita Surita ist Mitbegründerin von CAPA. Sie betont, wie wichtig Brot für die Welt für die Bauernorganisation ist: „Brot für die Welt hat die ersten Gebäude unsere ersten Kooperative finanziert und ist von Anfang an unser Partner gewesen, als uns noch niemand unterstützt hat. Das wichtigste ist, dass Brot für die Welt im Gegensatz zu anderen in langfristige Prozesse investiert, denn Entwicklungen wie hier in Südbrasilien brauchen einfach ihrer Zeit.“
Fotos und Videos: Florian Kopp
Design und Programmierung: Leon Kruse
Konzeption: Thorsten Lichtblau, Kristine Arndt, Leon Kruse
Text: Sandra Weiß
Redaktion: Kristine Arndt, Thorsten Lichtblau
