CAPA - Brot für die Welt

Auf dem Biomarkt
Bei Freunden einkaufen
Über die Vorteile für Bauern und Kunden

Brokkoli, Pfirsiche, Salat, Radieschen, Mohrrüben, Spinat, Eier, Erbsen, Bohnen, Kohl, Käse, Honig, Rote Beete, Essiggurken – auf dem kleinen, aber florierenden Biomarkt in der Kreisstadt Pelotas gibt es alles, was das Herz begehrt. Auch der Öko-Bauer Nilo Schiavon verkauft hier samstags direkt an seine Kunden. Die Stadtverwaltung hat den Bauern einen Platz etwas außerhalb des Stadtzentrums zugewiesen. Was anfangs ein Handicap war, hat sich inzwischen als goldrichtig erwiesen. Die Nachbarschaft ist wohlhabend, die Kundschaft aufgeklärt und bereit, für Ökoprodukte etwas mehr zu bezahlen.

Warum man auf dem Biomarkt einkaufen sollte

Andréa Noronha kauft regelmäig auf dem Markt ein. Sie nennt dafür verschiedene Gründe.

So wie Andréa Noronha. Die 40-Jährige ist Mutter von vier Kindern und kauft gerne auf dem Biomarkt ein. Als studierte Agrarwissenschaftlerin weiß sie, wie wichtig die Qualität der Lebensmittel ist – und wie viel Chemikalien in der konventionellen Landwirtschaft in Brasilien eingesetzt werden. Beim Kauf auf dem Biomarkt geht es ihr aber nicht nur um gesunde Lebensmittel, sondern auch um den persönlichen Kontakt zu den Landwirten.

Viel teurer als herkömmliche Ware im Supermarkt sind Obst und Gemüse auf dem Biomarkt nicht; die Differenz liegt je nach Produkt bei 10-20 Prozent. Ein Kilogramm Pfirsiche kostet drei Reais (umgerechnet 70 Eurocent). Dafür hat das Einkaufen auf dem Biomarkt den Vorteil der exklusiven Beratung.


Bio-Verkäuferin aus Überzeugung

Ana Claudia Batistas arbeitet im Bio-Laden. Sie weiß, warum es sich lohnt, Bio-Produkte zu kaufen.

Ana Claudia Batista arbeitet im Kooperativenladen der von Brot für die Welt unterstützten Bauernorganisation CAPA. Die 20-Jährige ist überzeugt von ihrer Arbeit.

Sie kennt die Geschichte von CAPA bestens und kann zu jedem Produkt im Regal eine Geschichte erzählen oder mit Kunden über Rezepte und Nährwerte fachsimpeln. Viele Kunden kennt sie beim Namen. „Das Publikum variiert sehr, von jung bis alt, Frauen und Männer, aber alle verbindet das Interesse an gesunder Ernährung und einer gesunden Umwelt“, erzählt sie.



Wenn aus Verkäufern und Kunden Freunde werden



Ana Claudia Batistas Arbeit ist ihr eine Herzensangelegenheit.

Den persönlichen Kontakt, sowohl zu den Kunden als auch zu den Bauern, schätzt Ana Claudia Batista sehr. „Wir sind hier wie eine Gemeinschaft, und mir gefällt es, wenn man die Kräfte bündelt, statt gegenseitig in einen Wettbewerb zu treten“, resümiert sie die Philosophie der Kooperative und von CAPA.

Die Landwirtschaft ist für Batista nichts Unbekanntes: Ihre Eltern stammen aus der Region von Pelotas und sind selbst Bauern. Ihre Eltern stellten vor einigen Jahren mit Hilfe von CAPA auf organische Landwirtschaft um und haben sich nun auf den Vertrieb organischen Saatguts spezialisiert. Von ihren drei Geschwistern lebt noch ein Bruder bei der Mutter, eine Schwester ist in die Stadt gezogen und arbeitet als Konditorin und die Älteste hat einen Bauern geheiratet und lebt auf dem Land. Zur großen Sorge Ana Claudias baut sie aber nicht organisch an, sondern Tabak – ein Produkt, das viel Chemie benötigt. „Ich erzähle ihr immer viel vom Laden, vom organischen Anbau und zeige ihr Fotos“, erzählt Batista. „Vielleicht kann ich sie ja eines Tages überzeugen.“




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